Liebe LeserX,
am 18.11.2022 fand die 14. Sitzung der Bezirksvertretung VI Zollverein im Ratssaal in Stoppenberg statt. Highlight dieser Sitzung war, meines Erachtens, Tagesordnungspunkt 14 der Beschluss der öffentlichen Auslegung des Bebauungsplans Nummer 6/19 „Plänkerweg/Feldwiese“ und die Beteiligung der Träger öffentlicher Belange. Diesen Punkt habe ich zum Anlass genommen meinen Unmut über die derzeitigen Planungen kundzutun und einen entscheidenden Vorschlag zur Nachbesserung und dessen Vorteile zu erläutern. Den Gesamttext meines Redebeitrages findet ihr weiter unten.
Bei aller Brisanz des Themas war meine Begrüßung im Femininum („sehr geehrter Herr Bezirksbürgermeisterin“) der erste Aufreger für einen Teil des Gremiums. Die anfängliche Aufregung über Gendern, Cannabis-„Witze“ (für meine Fans, ihr wisst wer ihr seid!) und meinen Vorschlag das gesamte Areal zu betonieren und mit einer Mauer zu umschließen wich einer eher angespannten Stille als ich begann die Vorteile meines Vorschlages vorzustellen. Zum Beispiel die Nutzung des Platzes sowohl als Regenauffangbecken und Freibad oder auch als Kita und Aufstellungsort für Wohncontainer.
Natürlich habe ich direkt auch die mögliche Argumentation, mein Vorschlag sei dem Mikroklima im Stadtteil nicht zuträglich, entkräftet. Dies kann nämlich aufgrund der fehlenden Umweltprüfung im beschleunigten Verfahren, nur vermutet werden. Und wenn die Gefahr der Verschlechterung des (Mikro-)Klimas so gravierend wäre, dann wäre ja auch kein beschleunigtes Verfahren beschlossen worden.
Nach dem Ende meines Redebeitrages wurde mir vom Vorsitzenden der cdU-Fraktion attestiert, er habe „noch nie so einen Unsinn“ in der Bezirksvertretung gehört und dieser gehört er, nach eigenen Angaben, bereits seit 27 Jahren an. Das in diesen 27 Jahren noch nie jemand einen solch extravaganten und innovativen Vorschlag gemacht hat, gibt mir sehr zu denken, zeigt jedoch auch, warum die BürgX mich wählten.
Meine Zustimmung zum Auslegen des Bebauungsplans, habe ich in der Hoffnung, dass meine Vorschläge noch Beachtung finden werden, dennoch gegeben.
PARTEIische Grüße,
Nele Hülshorst MdB*
Sehr geehrte Damen und Herren Bezirksvertreterinnen, sehr geehrter Herr Bezirksbürgermeisterin und ebenso geehrte Verwaltung,
in meiner PARTEI ist man grundsätzlich immer für’s Bauen zu haben. Ein einheitsgrau für die ganze Republik, nicht mehr und nicht weniger sehen wir als unseren Auftrag. Trotzdem ist es hier und heute meine Pflicht, Bedenken gegen diesen vorgeschlagenen Bebauungsplan zu erheben.
Bauen „im Sinne der Nachverdichtung“, wie es in der Vorlage so schön heißt, ist meines Erachtens nur wochenends auf dem Sofa und mit einer entsprechenden BU (Bauunterlage) eine gute Idee. Oder auch wenn irgendwo eine Wasserleitung tropft. Für beide Gelegenheiten eignet sich im Übrigen der Rohstoff Hanf.
Ich rufe Ihnen nun aber zu: Ja zur Bebauung, nein zur Bebauung! Denn ideal wäre es, aus meiner Sicht, die gesamte Fläche flach und ebenmäßig zu betonieren und mit Mauern zu umschließen. Das bietet vielerlei Vorteile, von denen ich nun eine kleine Auswahl darlege:
- auf dem entstandenen betonierten Platz könnten wesentlich mehr Kinder zusammengepfercht äh beaufsichtig und gefördert werden als in einer herkömmlichen Kita, durch die Begrenzung mit Mauern ist außerdem für eine erhöhte Sicherheit der Kinder und Entlastung des Kita-Personals gesorgt.
Wenn man hier zu Beginn eines Starkregenergeignisses dann noch adäquat nachverdichtet, entsteht außerdem ein eigenes Freibad für Katernberg.
- die ebene Fläche bietet ebenso Platz für das Aufstellen von kostengünstigen Wohncontainern, so kann auch der Wohnungsnot effektiver als im vorliegenden Bebauungsplan begegnet und die Gewinnmarge von Vonovia maximiert werden.
Durch die Mauern ist zudem der Sichtschutz zur bestehenden Bebauung gewährleistet.
- Regen kann nicht versickern oder ablaufen und steht somit in seinem vollen Umfang den AnwohnX für die Bewässerung ihrer Pflanzen in Dürreperioden äh Sommern zur Verfügung und belastet nicht die Abwasserkanäle
Und außerdem wird aufgrund des beschleunigten Verfahrens eh keine Umweltprüfung gemacht also braucht mir hier jetzt keiner mit den Nachteilen meines Vorschlags für das Mikroklima kommen.
Danke schön.