Redebeitrag unseres Ratsherrn Matthias Stadtmann zum Vorschlag der Verwaltung, die Leuchtschrift auf dem Handelshof in „Essen.dieFolkwangstadt umzubenennen:

„Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister, werte Kolleginnen und Kollegen, liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Verwaltung. Zunächst möchte ich mich hier an dieser Stelle entschuldigen.
Bei der Vorbesprechung dieses Tagesordnungspunktes im Haupt und Finanzausschuss habe ich scherzhaft-spekulativ angedeutet, dass der ungewöhnliche und sperrige Namensvorschlag Essen- Die Folkwangstadt wohl unter Einfluss des alten Königs Alkohol zustande gekommen wäre.

Oberbürgermeister Kufen hat natürlich sofort öffentlich klargestellt und glaubhaft versichert, dass bei allen Besprechungen der Verwaltung mit den Folkwang-Verantwortlichen sowie auch mit anderen Institutionen – ausschließlich NICHT ALKOHLISCHE Getränke gereicht werden.

Bei Die PARTEI verhält es sich übrigens ganz genauso.

Deshalb von dieser Stelle hier oben ein dickes Sorry an die Verwaltung wenn sich da jemand auf den Schwips getreten gefühlt hat.

Wir werden der Namensänderung in Essen.dieFolkwangstadt, wie angekündigt hier nicht zustimmen und werben hier gleichzeitig für eine temporäre Beibehaltung des bisherigen Slogans.

Um das hier gleich zu Beginn klarzustellen:

Es geht uns hier nicht darum die Jubiläums-Feierlichkeiten zu 100 Jahre Folkwang-Museum bzw. oder das Folkwangjahr an sich in irgendeiner Form zu kritisieren uns geht es lediglich um den unkreativen und sperrigen Namensänderung der Leuchtschrift am Handelshof.

Aus folgenden Gründen lehnen wir die Umbenennung in Folkwangstadt ab:

Erstens!
Der Begriff „Fólkvangar“ kommt ja aus der altnordischen Mythologie, so hieß der Palast der Göttin Freya, deren Privileg es war, dort die Hälfte der in der Schlacht getöteten Helden aufzunehmen, die anderen mussten dann mit Odin nach Walhalla. Aber Schluss mit dem kriegerischen etymologischen Hintergrund. Heutzutage hatten Folkwang bisher immer mit Kunst und Kreativität in Verbindung gebracht, mit Inspiration und neuen Ideen. Wir müssen konstatieren, dass der geplante neue Name Folkwangstadt anstelle von Einkaufsstadt jetzt nicht unbedingt innovativ und inspirierend ist. Da hätten wir wirklich mehr erwartet.

Zweitens!

In der Vorlage wird explizit darauf hingewiesen, dass man der Einfachheit halbe nur 6 Buchstaben für den neuen Schriftzug austauschen müsse.

Was ist das, bitte schön für ein Argument!
Dann könnte da ja auf dem Handelshof auch Essen- Stadtmann stehen, – dann müssten nur 3 Buchstaben ausgetauscht werden. Die Buchstaben würde ich dann sogar aus eigener Tasche bezahlen. Das Angebot steht Herr Harter.

Drittens! Das Folkwangjahr in der regionalen bzw. überregionalen Szene ja bestens bekannt und wird gut angenommen, worauf die langen Schlangen im Eingangsbereich täglich hindeuten. Ein Publikum, dass sich von einer Leuchtreklame inspirieren und ins Museum locken lässt, will man doch eigentlich, wenn man ganz ehrlich ist, gar nicht dort sehen.

Viertens! Kommt der geplante Name „Folkwangstadt“ in der Essener Bevölkerung nicht gut an. Wir haben mit einigen Bürger:innen im Vorfeld gesprochen, und hat wirklich keiner gesagt: „Folkwangstadt – Jo das ist mal ne zündende Idee. Um einen neuen dauerhaften Slogan zu finden oder gegebenenfalls die alte Leuchtschrift zu erhalten, bitten wir die Verwaltung schon jetzt zu überlegen, wie man eine größtmögliche Bürgerbeteiligung gewährleisten kann. Denn die jetzige emotionale Diskussion in den Print- und Sozialen Medien zeigt schon ein großes Bedürfnis der Einwohner:innen an Mitbeteiligung, welches von Politik und Verwaltung sehr ernst genommen werden sollte.

Folgende Passagen der Rede hat dann der hochgeschätzte PARTEI Ratsherr Badoreck via Intervention dann im letzten Moment gestoppt 🙂

Da ja bereits das EBB in seinem Antrag mit einem unkreativen Namensvorschlag vorgeprescht ist, wollen auch wir als Die PARTEI dann mal einen ersten Aufschlag für einen neuen, modernen, mutigen Namensvorschlag machen .

Aktuell wirbt die Essener Wirtschaftsförderung EWG und das Stadtportal Essen ja aktuell massiv für die so genannten „FUCKUP NIGHTS“.

In Anlehnung daran würden wir hier gern den Slogan:

Essen- The FUCKUP CITY! als einen ersten Vorschlag unterbreiten.

Besten Dank für Ihre Aufmerksamkeit und die Bitte unseren Antrag zu unterstützen.“