Unsere Mandatsträge(r) in den Bezirksvertretungen!
WTF – Was ist denn eigentlich überhaupt eine Bezirksvertretung?
Die Bezirksvertretungen sind unterhalb der Ratsebene angesiedelt. Sie sind die kleinsten politischen Einheiten der Stadt, und zuständig für die Verwaltung von Stadtteilen bzw. Stadtbezirken. In Nordrhein-Westfalen besteht nach § 35 Abs. 1 Gemeindeordnung NRW die Pflicht, eine kreisfreie Stadt in Stadtbezirke einzuteilen.
Die Bezirksvertretung ist somit für alle Belange ihres Stadtbezirkes zuständig und die Mitglieder:innen dürfen Entscheidungen treffen, die den Stadtbezirk angehen. Dazu gehören z.B. die Grünpflege, die Ausstattung der öffentlichen Einrichtungen, die Betreuung von Vereinen und Verbänden – kurz gesagt – die Repräsentation der Politik innerhalb des Stadtteils. Soweit die offizielle Version.
Letztlich sind Bezirksvertretungen aber eher eine wunderbare Spielwiese für abgehalfterte Kommunalpolitiker, die für eine Ratstätigkeit zu alt oder untragbar sind oder für Menschen mit großem Maß an Tagesfreizeit und noch größerem Mitteilungsbedürfnis. Weiterhin finden sich dort Jung-Karrieristen, die sich für eine Politkarriere „warmlaufen“ und sich hier die ersten Meriten verdienen müssen.
Und das, obwohl die meisten Entscheidungen ohne jegliche mediale Aufmerksamkeit getroffen werden. Zudem sind viele Entscheidungen von recht überschaubarer Wirkung. Denn größere politische Weichen können ohnehin nur in Abstimmung mit dem Rat der Stadt gestellt werden.
Nadine Melsa
ist seit 2020 Mitglied der Bezirksvertretung I (unter anderem Innenstadt) und hat seitdem sehr viel über Baumbeete gelernt; bei anderen sich ständig wiederholenden Diskussionen döst sie aber so manches Mal ein. Hellwach aber ist sie, wenn mal wieder einer der altgedienten Vertreter (Ja, es sind IMMER die Herren der Schöpfung!) am Thema vorbei diskutiert, weil er seine Unterlagen nicht gelesen hat, und weist dezent drauf hin, „dass man seine Unterlagen und E-Mails auch bitte in Gänze und bis zum Ende lesen sollte, Jungs!“ Danach versinkt sie wieder im WorldWideWeb und blendet den Zirkus aus.
Angetreten mit dem Versprechen, sich um die lokale Wirtschaft zu kümmern, ist Nadine regelmäßig im Essener Stadtgebiet unterwegs: Bier trinken, Fußball gucken, Stadtfeste besuchen – man muss ja schließlich Prioritäten setzen: Die City kriegen die anderen schon alleine kaputt 😉
Außerdem ist Nadine unseres Wissens nach die einzige gewählte Kommunalpolitikerin, die ein weiteres Wahlversprechen abgegeben hat, welches sich quasi live kontrollieren lässt: Sie trägt wie versprochen zu jeder BV-Sitzung andere Schuhe.
Was wisst ihr eigentlich so über Baumbeete?
Axel Fänger
unser Mitglied in der Bezirksvertretung III, hat in seinem Leben schon so einiges gemacht und erlebt, und daher macht ihm auch so schnell keiner etwas vor. Selbst für die Stadt Essen hat er schon gearbeitet und weiß daher, wie der Hase läuft. Oder eben nicht läuft.
Auf die Frage, wie er sich seinerzeit auf die Kommunalwahl vorbereitet hatte, meinte er ganz trocken: „Als langjähriger Live-Rollenspieler musste ich mich auf den Zirkus gar nicht vorbereiten, die überzeugende Darstellung eines Politikers ist nicht anders oder aufwendiger als z. B. die eines mittelalterlichen Großgrundbesitzers oder eines Herzogs.“ Der geneigte Leser mag nun ein wenig verwundert sein ob der Aussage, es sei alles nur eine „Darstellung“.
Hier möchten wir gerne mit einem Zitat ergänzend erklären:
„WENN POLITIKER NUN MITTLERWEILE SATIRE MACHEN, DANN MUSS EIN SATIRIKER EBEN DIE POLITIK MACHEN.“
Und so ist Axel mal für etwas, mal dagegen, mal sagt er auch ganz klar „Jein!“ und beobachtet gemütlich zurückgelehnt das Geschacher und Gekungel in den Sitzungen, um die besten Kniffe abzugreifen und irgendwann den anderen um die Ohren zu hauen.
Unsere beiden Ratsleute Roland Badoreck und Matthias Stadtmann sind ebenfalls beratende Mitglieder in diversen Bezirksvertretungen. Ratsherr Matthias Stadtmann ist beratendes Mitglied in der BV2 (alles rund um Rüttenscheid) und BV3 (Holsterhausen & FRONX und die westlichen Stadteile drum
herum). Ratsherr Roland Badoreck ist ebenfalls beratendes Mitglied in der BV3.
Mirko Sehnke
Frontmann des ADFC Essen und passionierter Radfahrer, engagierte sich schon lange vor Radentscheid und Modal-Splitt für die Radfahrer in unserer Stadt und sieht die „Rostige Speiche“ als persönlichen Endgegner. Mit scheinbarer Seriosität hat er das Wahlvieh überlistet, um in der Bezirksvertretung V sein Unwesen treiben zu können.
Dort bemüht er sich nun unter anderem um die Kanalisierung der Gladbecker Straße, weil Bötchen gucken schöner ist als LKWRauschen, und tritt auch in anderen Belangen weiterhin kräftig für Die PARTEI in die Pedale.
Im Ausschuss für Verkehr und Mobilität spricht Mirko gerne unangenehme Wahrheiten aus und bringt neue Impulse ins Spiel, beschränkt sich dabei aber nicht nur auf des Radlers Leid. Seilbahnen, Weltraumbahnhof und Hyperloop sind nur einige Wünsche von vielen – leider wird er oftmals ausgebremst.
Nele Hülshorst
Als Bezirksvertreterin in der BV VI – Zollverein stellt sich Nele Hülshorst (fast) jeden Monat (nicht in den Ferienzeiten oder so. Wo kommen wir denn dahin, wenn politische Gremien in den Schulferien tagen?) den Herausforderungen im Umgang mit KommunalpolitikX.
Diese sind zu großen Teilen alte, weiße Männer, was nicht per se schlimm ist, aber doch irgendwie schon doof; bei so vielen jungen, nicht weißen und nicht männlichen Menschen im Bezirk.
Aber es gibt ja ein Jugendforum. Für Zollverein reicht‘s. Außerdem versucht sie unermüdlich den guten alten Hanf salonfähig zu machen, ist sie doch auch stellv. Sachkundige Bürgerin im Ausschuss für Schule, Bildung und Wissenschaft.
Und wie wir alle wissen: Hanf ist robust und vielfältig nutzbar als Dämm- und Baustoff, für Seile, Kleidung und vieles mehr. Aber in der Schule lernt man ja nur das Tüten bauen.